Mittwoch, 9. Februar 2011

Stromanbieterwechsel einfach? - Ein Erfahrungsbericht mit Stromio

Es ist kein Geheimnis: ein Grossteil der deutschen Bevoelkerung zahlt zu hohe Strompreise, da er nicht vergleicht und schon gar nicht wechselt. Ich hatte schon vor einigen Jahren vom staedtischen Versorger zu einem anderen Anbieter gewechselt, doch ein erneuter Vergleich zeigte, dass es inzwischen guenstigere Anbieter gab. Daher beschloss ich am 15.12.10 meinen Stromanbieter zu wechseln. Hier meine Erfahrungen:


  • 14.12.10
    Ich entscheide mich zur Stromio GmbH zu wechseln und schliesse den Vertrag online bei verivox.de ab. Am naechsten Tag erhalte ich die Bestaetigungsmail von Verivox. Noch sieht alles gut aus.
  • 27.12.10
    Ich erhalte nun auch die Bestaetigung der Stromio GmbH und mir wird der 01.02.11 als Beginn der Lieferung mitgeteilt.
  • 01.01.11
    Ich erhalte eine Email in der mir mitgeteilt wird, dass mein bei Verivox eingetragener Jahresverbrauch von 1700 kWh stark vom Verbrauch abweicht, den Stromio von meinem oertlichen Netzbetreiber mitgeteilt bekommen hat. In solchen Faellen wuerde man ueblicherweise den Mittelwert nehmen und so wurde mein voraussichtlicher Jahresverbrauch mal eben auf 2215,5 kWh erhoeht - ein Aufschlag von schlappen 30 Prozent. Das hat zwar nur Auswirkungen auf die monatlichen Abschlagszahlungen, aber das war mir trotzdem nicht recht.
    Somit folgte ich zwei Tage spaeter dem Aufruf, bei fehlendem Einverstaendnis Stromio die letzte Jahresverbrauchsabrechnug zuzusenden. Diese belief sich uebrigens nur auf 1547 kWh.
    Tags darauf wird mir der Empfang meiner Mail bestaetigt.
  • 22.01.11
    Drei Wochen spaeter hatte ich immer noch keine Reaktion auf meine Mail  erhalten. Jedoch bekomme ich an diesem Tag per Post eine Vertragsbestaetigung. Die festgesetzten Abschlagszahlungen basieren immer noch auf dem viel zu hohen Jahresverbrauch.
  • 24.01.11
    Zwei Tage spaeter schicke ich erneut eine Mail an den Kundenservice und schildere die Situation. Ich teile Stromio mit, dass ich eine Abbuchung in Hoehe von 49 Euro nicht akzeptieren werde und in diesem Fall die Buchung von meiner Bank zurueckbuchen lassen und Stromio gleichzeitig die Einzugsermaechtigung entziehen wuerde.
    Am naechsten Tag erhalte ich die automatisierte Empfangsbestaetigung.
  • 03.02.11
    Wie kaum anders zu erwarten, entdecke ich eine Abbuchung in Hoehe von 49 Euro in der Umsatzanzeige meines Girokontos. Direkt am naechsten Tag veranlasse ich - wie angekuendigt - die Rueckbuchung. Zunaechst habe ich noch versucht, die Sache telefonisch zu klaeren. Allerdings wurde mir von einer freundlichen Automatenstimme in der kostenpflichtigen Hotline nur mitgeteilt, dass es wohl nichts wird und ich es spaeter noch einmal versuchen solle. Das haette mir ein Besetztzeichen auch signalisiert....und zwar ohne mich 4 Cent pro Anruf zu kosten.
    Genervt setze ich meine Kuendigung auf Grund meines Widerrufrechtes auf und versende sie per Einschreiben mit Rueckschein ueber epost.de (man muss ja alles mal ausprobieren).
  • 09.02.11
    Ich finde den Rueckschein meines Einschreibens in der Post....und zusaetzlich eine Mahnung von Stromio. Ich solle 62 Euro ueberweisen - den Abschlag von 49 Euro plus die Ruecklastschriftgebuehren (8 Euro) und die Mahngebuehren (5 Euro). Da wuenscht man sich doch, dass der Kundenservice so gut wie die Mahnabteilung funktionieren wuerde. Aber das erlebt man ja bei Unternehmen haeufig.
    Ich versuche mich wieder ein paar mal an der Kundenhotline. Mit dem bekannten Ergebnis. Beim vierten Versuch lande ich endlich in einer Warteschleife. Nach 10 Minuten werde ich ungeduldig und nehme mir vor, bei 15 Minuten aufzulegen. Ungelogen: bei 14:58 auf dem Display ertoent eine menschliche Stimme. Ergebnis des folgenden Gespraechs: mein Widerruf wurde noch nicht bearbeitet. Auf Grund der gesetzlichen Fristen zum Versorgerwechsel bin ich wohl noch bis Ende Maerz an Stromio gebunden (kann mir jemand sagen, ob dass bei einem Widerruf stimmt???)
    Ausserdem koenne ich die Mahnung ignorieren und wuerde Ende Maerz eine Schlussrechnung erhalten.
Nun bin ich mal gespannt. Kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass das jetzt alles gewesen sein sollte. Ueber neue Entwicklungen in der Sache werde ich hier natuerlich informieren.

[UPDATE]
  • 03.02.11
    Heute hab ich mal wieder von Stromio gehört. Und was für eine Reaktion mag das wohl sein? Genau, es wird wohl niemanden überraschen: es ist eine weitere Mahnung. Die zusätzlichen 5€ Mahngebühren treiben die Gesamtforderung von Stromio auf nun 67 Euro. Besonders perfide der Satz:
    "Falls kein Zahlungseingang innerhalb der genannten Frist zu verzeichnen ist, sehen wir uns leider gezwungen, Ihren Vertrag zu kündigen."
    Darauf antwortete ich direkt mit einem Einwurfeinschreiben folgenden Wortlauts:


Damen und Herren,

    heute erhielt ich erneut eine Mahnung von Ihnen. Durch die zusätzlichen Mahngebühren fordern Sie inzwischen 67 Euro. Leider ist Ihr Mahnverfahren anscheinend das Einzige, was in Ihrem Unternehmen reibungslos funktioniert. Anderenfalls hätten Sie auf eine meiner Emails oder zumindest auf meinen Vertragswiderruf reagiert. Der Empfang des Letzteren am 7. Februar wurde mir übrigens durch den Rückschein bestätigt.

      Bitte nehmen Sie erneut zur Kenntnis, dass,



        • Ihre ursprüngliche Forderung in Höhe von 49 Euro zu hoch ist, wie ich Ihnen durch Übersendung meiner letzten Jahresabrechnung hinreichend nachgewiesen habe 

        • ich von dem Vertrag bereits zurückgetreten bin (siehe mein Einschreiben vom 07. Februar) 

        • Ihre Drohung mir bei Nichtzahlung den Vertrag zu kündigen daher vollends ins Leere läuft 

        • mir am 09. Februar am Telefon mitgeteilt wurde, dass meine Kündigung anscheinend noch nicht verarbeitet wurde, ich aber die Mahnung ignorieren könnte und von Ihnen eine Abschlussrechnung erhalten würde 

        • Ich nicht gewillt bin unberechtigte Mahnkosten zu bezahlen 

        • Sie meine gesamte Odyssee und das Versagen Ihres Kundenservices unter http://blubthoughts.blogspot.com/2011/02/stromanbieterwechsel-einfach-ein.html nachlesen können. 

                  Grüße,
                  ...

                  1 Kommentar:

                  Hausbau Blogger hat gesagt…

                  Haha, irgendwoher kenn ich eine ähnliche Story von mir...