Dienstag, 18. November 2008

Bahnprivatisierung

In den letzten Tagen und Wochen gab es ja nur wenige gute Nachrichten. Mir fallen da spontan nur die positive Entwicklung des 1.FC Köln, die Wahl Obamas zum nächsten US-Präsidenten und der verschobene Börsengang der Bahn ein.
Letzteres hat noch Potential nach oben, nämlich wenn der Börsengang komplett abgesagt werden sollte. Mal im Ernst: Wer hat etwas von dieser Privatisierung - wem nützt es? Meiner Meinung nach, sollte die Hauptaufgabe der Bahn sein, im bundesdeutschen Raum für den Transport von Personen und Gütern zu sorgen. Und zwar in einer angemessenen Zeit, zu einem angemessenen Preis und mit angemessenen Service und Komfort. Außerdem fehlen noch Pünktlichkeit uns Sicherheit.
Warum muss die DB zur ordnungsgemäßen Erfüllung dieser Aufgaben zum internationalen Spediteur werden? Mich interessiert nicht, ob man von Chile aus Güter nach Vietnam mit der deutschen Bahn schicken kann.
Zudem ist die deutsche Bahn momentan profitabel - zumindest der Teil der privatisiert werden soll. Die defizitären Teile sollen ja in Staatshand bleiben. Warum sollte man nun ein profitables Unternehmen veräußern und damit auf zukünftige Gewinne und vor allem auf Einfluss verzichten sollen? Also wem nützt die ganze Geschichte? In erster Linie mal den Bahnvorständen, die sich ihre Anstrengungen mit kräftigen Bonuszahlungen belohnen lassen wollten. Einen weiteren Nutznießer kann ich nicht erkennen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass der Börsengang positive Effekte auf die Bahnkunden oder die Bahnmitarbeiter hätte.

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